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Vertrauensbildung im Team: 10 Maßnahmen

01/2024
• geschrieben von
Markus Schranz
Methoden, um Offenheit und Vertrauen im Team zu entwickeln.

Zusammenfassung:

Es gibt zwei essenzielle Einflussfaktoren auf das Vertrauen in einem Team: (1) Die Klarheit über die Absichten der Teammitglieder und (2) das Wissen, dass Offenheit nicht gegen einen verwendet wird. In diesem Artikel stellen wir 10 Maßnahmen vor, das Vertrauen im Team aufzubauen.

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Vertrauensbildung im Team: 10 Maßnahmen

Inhalt:

  • Zurückhaltung und Misstrauen im Team
  • Vertrauen ist die Grundlage für gute Zusammenarbeit
  • Merkmale funktionaler Teams
  • Wie sich ein neues Team bildet
  • Strategien zur Vertrauensbildung im Team
  • Maßnahmen zur Vertrauensbildung im Team

Zurückhaltung und Misstrauen im Team

Bei unserer Arbeit mit Teams nehmen wir in bestimmten Fällen eine Atmosphäre wahr, die von Zurückhaltung geprägt ist. Informationen werden wie Schätze gehütet, Mitarbeitende isolieren sich und dadurch entsteht ein Teufelskreis aus geringer Zusammenarbeit. Die Situation wird schlimmer, weil sich die Anspannung im Team verstärkt. Die nötigen konstruktiven Gespräche werden durch Lästereien ersetzt. In dieser unsicheren Umgebung verfolgen einzelne Teammitglieder ihre eigene Agenda, wodurch die Teamziele hinter ihren persönlichen Zielen zurückfallen. Schlussendlich wird die ganze Organisation untergraben und das Team verliert das Vertrauen in das Management.

Vertrauen ist die Grundlage für gute Zusammenarbeit

Vertrauen ist eine der grundlegenden Säulen jeder erfolgreichen Teamarbeit. Das Fehlen von Vertrauen kann eine Gruppe von Individuen in ein zerrüttetes Team verwandeln. Anstatt Zeit und Energie in interne Konflikte oder eigennützige Ambitionen zu verschwenden, sollte sich ein Team auf ein gemeinsames Ziel konzentrieren. Wenn Vertrauen vorhanden ist, kann die frei werdende Energie genutzt werden, um Spitzenleistungen zu erbringen.

In Patric Lencionis Buch "Die 5 Dysfunktionen eines Teams" wird fehlendes Vertrauen als die erste und fundamentalste Dysfunktion identifiziert. Neben fehlendem Konfliktmanagement, mangelndem Engagement, Angst vor Verantwortung und fehlender Fokussierung auf Ergebnisse.

Die 5 Dysfunktionen eines Teams von Patrick M. Lencioni

Merkmale funktionaler Teams

Wenn ein Team diese Dysfunktionen erfolgreich überwindet, entsteht das Bild eines funktionalen Teams:

Die 5 Funktionen eines Teams von Patrick M. Lencioni
  1. Vertrauen einander: Die Teammitglieder verlassen sich aufeinander und können sich auf die Integrität ihrer Kollegen verlassen.
  2. Offener Umgang mit Konflikten: Konflikte werden nicht vermieden, sondern konstruktiv ausgetragen, um zu besseren Lösungen zu gelangen.
  3. Engagement für Entscheidungen und Handlungspläne: Jedes Teammitglied ist vollständig in die getroffenen Entscheidungen und die Umsetzung von Handlungsplänen investiert.
  4. Gegenseitige Verantwortlichkeit: Die Teammitglieder halten einander zur Verantwortung und stellen sicher, dass jeder seinen Beitrag zur Zielerreichung leistet.
  5. Fokus auf Gruppenziele: Das Team arbeitet entschlossen und gemeinsam daran, die vereinbarten Gruppenziele zu erreichen.

Ein Team kann durch gezielte Maßnahmen und kontinuierliche Entwicklung in diese Richtung gelenkt werden. Vertrauen ist dabei der Schlüssel, der die Tür zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit öffnet.

Wie sich ein neues Team bildet

Tuckman's Modell der Teambildung gehört zu den Standardkonzepten in diesem Bereich. Seine fünf Phasen - Forming, Storming, Norming, Performing und Adjouring - beschreiben, wie aus anfänglich Fremden ein engagiertes und effektives Team wird.

Tuckmans Phasenmodell der Teamentwicklung

Besonders entscheidend sind die Phasen Storming und Norming. In der Theorie beinhalten sie zunächst Konflikte bezüglich Positionen und Rollen, die schließlich in gemeinsam festgelegten Normen und Zielen münden.

Wenn es darum geht, Teilnehmende eines Workshops oder Seminars, die zuvor noch nicht miteinander gearbeitet haben, zu einem Team zu formen, setzen wir eine Reihe von Kennenlern- und Arbeitsübungen ein. Diese Übungen werden abwechselnd angewendet, um die Teilnehmer in ihrer Phase der Teamfindung bestmöglich zu unterstützen.

Teambildungsprozess mit den drei Phasen: Kennenlernen, Gemeinsames Arbeiten, Vertrauen vertiefen

1. Gemeinsames Kennenlernen:
Eine intensive Kennenlernphase ermöglicht es den Teilnehmern, sich gegenseitig beim Namen anzusprechen. Gemeinsame Gespräche zu zweit oder in kleinen Gruppen fördern das Kennenlernen weiter und können auch thematisch zum Inhalt des Workshops passen.

2. Gemeinsames Arbeiten:
Die Gruppe muss gemeinsam an einer Aufgabe arbeiten, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu erleben. Während dieser Zusammenarbeit durchläuft sie den typischen Prozess der Gruppenbildung. Ausgewählte Methoden sollten den Prozess unterstützen. Kommunikationsübungen eignen sich hierbei besonders gut.

3. Vertiefung des aufgebauten Vertrauens:
Durch die gemeinsame Arbeit entwickelt die Gruppe ein grundlegendes Verständnis für sich. Übungen bringen die Teilnehmenden aus ihrer Komfortzone und stärken die gemeinsame Bindung. Es ist nicht erforderlich, dass sich die Teilnehmer zum Affen machen; stattdessen können kreative Übungen oder Denkansätze "out-of-the-box" hierbei sehr hilfreich sein.

Strategien zur Vertrauensbildung im Team

Vertrauen ist die sichere Gewissheit, dass die Absichten der Teamkollegen gut sind und kein Grund zur Vorsicht und Zurückhaltung besteht. [...] Vertrauen erfordert vielmehr Offenheit gegenüber den Teamkollegen, sowie die sichere Gewissheit, dass diese Offenheit nicht gegen die eigene Person verwendet wird. (Lencioni, S. 157)

Zwei Einflussfaktoren auf das Vertrauen im Team sind essenziell:

  1. Klarheit über die Absichten der Teammitglieder:
    Um Vertrauen aufzubauen, ist es entscheidend, die Absichten der Teammitglieder klar zu verstehen. Dies wird durch vertiefte Beziehungen und ein besseres Verständnis der Teammitglieder erreicht. Wenn wir die Persönlichkeiten unserer Teammitglieder besser verstehen, sind wir in der Lage, ihre Handlungen besser einzuschätzen.
  2. Das Wissen, dass Offenheit nicht gegen einen verwendet wird:
    Ein weiterer Schlüssel zum Vertrauensaufbau ist die Gewissheit, dass die Offenheit innerhalb des Teams nicht negativ ausgelegt oder ausgenutzt wird. Durch das Schaffen von positiven Erfahrungen kann sich die Einstellung im Team gegenüber Offenheit verändern. Das Team kann lernen, Offenheit als eine Bereicherung zu betrachten.


Fehlen von Vertrauen hat erhebliche Auswirkungen auf die Leistung und den Erfolg eines Unternehmens.

Niedrige Mitarbeiterzufriedenheit, hohe Fluktuation, Konflikte und Eskalationen im Team führen dazu, dass die Teamleistung sinkt.

Damit größere Themen in der Organisation ausbleiben, sind schnelle, effektive Maßnahmen nötig. Wir erkennen die Einzigartigkeit Ihrer Situation und bieten Ihnen in einem kostenlosen Gespräch gerne erste Lösungsstrategien.

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Maßnahmen zur Vertrauensbildung im Team

Wie gewinnt das Team Klarheit über die Absicht der Teammitglieder?

  1. Übung "Persönliche Geschichten": Wie gut kennt sich das Team im beruflichen Kontext?
    Diese Übung zielt darauf ab, die Teammitglieder im beruflichen Kontext besser kennenzulernen. Sie fördert das Verständnis für die Hintergrundgeschichten und Erfahrungen der Teammitglieder, was wiederum dazu beiträgt, Klarheit über ihre Absichten zu gewinnen und Vertrauen aufzubauen.
  2. Übung zur Team-Effizienz: Welche Stärken und Schwächen zählen auf den Teamerfolg ein?
    Diese Übung hilft dabei, die Stärken und Schwächen der einzelnen Teammitglieder zu identifizieren und zu verstehen, wie sie sich auf den Teamerfolg auswirken. Dies fördert Offenheit und ermöglicht es, gemeinsame Normen und Ziele zu entwickeln.
  3. Profile zur Persönlichkeits- und Verhaltenspräferenz:
    Persönlichkeitstests und Teamrollenanalysen wie die von Belbin können dazu beitragen, die Persönlichkeiten und Verhaltensweisen der Teammitglieder besser zu verstehen. Dies fördert das Vertrauen, da Teammitglieder erkennen, wie verschiedene Persönlichkeitstypen zur Teamdynamik beitragen können.
  4. 360-Grad Feedback:
    Diese Feedback-Methode ermöglicht es Teammitgliedern, ein umfassendes Bild ihrer Leistung und ihres Verhaltens aus verschiedenen Blickwinkeln zu erhalten. Dies fördert Offenheit und das Wissen, dass Feedback konstruktiv und nicht gegen eine Person verwendet wird.
  5. Gebrauchsanleitung für mich:
    Eine persönliche Vorstellung kann dazu beitragen, individuelle Präferenzen, Arbeitsgewohnheiten und Erwartungen transparent zu machen. Dadurch wird die Kommunikation im Team erleichtert und das Vertrauen gestärkt, da Teammitglieder besser verstehen, wie sie effektiv zusammenarbeiten können.
    Die Gebrauchsanleitung könnte folgende Themen beinhalten:
    Die „Basics“, die Du über mich wissen solltest:
    Meine besten Arbeitsgewohnheiten sehen so aus:
    Meine Voraussetzungen für gute Arbeit sind:
    Die beste Art, mir Feedback zu geben, ist:
    Wenn ich im Stress bin, dann:
    Abgesehen von der Arbeit, mag ich und kann ich:

All diese Maßnahmen sollten in einer vertrauensvollen Atmosphäre durchgeführt werden, um die positiven Effekte auf das Teamvertrauen zu maximieren. Zudem sollten sie an die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen des Teams angepasst werden, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Wie ändert sich die Meinung im Team, dass Offenheit nicht gegen einen verwendet wird?

Die Änderung der Meinung im Team, dass Offenheit sicher und positiv ist, erfordert Zeit und kontinuierliche Bemühungen. Es ist entscheidend, diese Schritte in die Teamkultur zu integrieren und sicherzustellen, dass alle Teammitglieder sich in einer Atmosphäre befinden, in der Offenheit geschätzt und gefördert wird. Mit einer bewussten Herangehensweise kann jedes Team Vertrauen aufbauen und effektiver zusammenarbeiten.

1. Betonung von Erfolgen durch Offenheit:
Eine wirksame Methode, um die Meinung im Team zu ändern, ist die Betonung von Erfolgen, die durch Offenheit und Zusammenarbeit erzielt wurden. Teamleads können positive Beispiele hervorheben, bei denen Offenheit zu besseren Lösungen und Ergebnissen geführt hat. Dies verdeutlicht, dass Offenheit ein entscheidender Beitrag zum Teamerfolg sein kann.

2. Aktive Förderung von Offenheit:
Führungskräfte und Teammitglieder sollten Offenheit aktiv fördern und dazu ermutigen. Dies kann durch offene Kommunikation, regelmäßige Gespräche und die Schaffung eines Umfelds erfolgen, in dem sich Teammitglieder sicher fühlen, ihre Meinungen und Ideen zu äußern.

3. Festlegung von Sanktionen für ungewolltes Handeln:
Es ist wichtig, klare Richtlinien und Konsequenzen für unangemessenes Verhalten oder den Missbrauch von Offenheit festzulegen. Dies zeigt, dass Offenheit zwar geschätzt wird, aber nicht auf Kosten der Integrität und des Respekts für andere geht.

4. Hervorhebung positiver Beispiele:
Die Betonung positiver Beispiele von Teammitgliedern, die verantwortungsbewusst handeln und ihre Aufgaben erfüllen, kann das Vertrauen in die Fähigkeit des Teams stärken, Offenheit richtig zu nutzen.

5. Trennung von Bewertung und Offenheit:
Es ist wichtig, zwischen offenen Diskussionen und Bewertungen von Prozessen zu unterscheiden. Offenheit sollte in Prozessen, in denen Kreativität und Ideen gefragt sind, gefördert werden, ohne dass dies automatisch mit einer Bewertung der Leistung oder Effizienz verbunden ist.

Darüber hinaus kann ein inspirierender Ansatz aus dem Design Thinking-Prozess hinzugezogen werden. Hierbei werden zunächst alle Ideen ohne Einschränkungen gesammelt und erst in einem späteren Schritt auf Umsetzbarkeit und Effizienz geprüft. Dieser Ansatz verdeutlicht, wie Offenheit in der Ideenfindung zu innovativen und kreativen Lösungen führen kann.

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